Donnerstag, 9. Oktober 2014

[Rezension] Die fünfte Welle

Die Ankunft der „Anderen“ verändert Cassies Leben und das aller anderen Menschen der Erde von Grund auf. Schon mit der ersten Welle fiel der Strom aus. Die zweite Welle brachte das Unglück in Form von unzähligen Tsunamis. Daraufhin brach eine Seuche mit der dritten Welle aus. Und mit der vierten Welle, weiß eigentlich niemand mehr womit er es zu tun hat. Nur eins ist klar: man kann keinem mehr trauen!
Eine Tatsache, die kaum zu ertragen ist, wo doch schon die vorherigen Wellen so viele Menschen umgebracht haben, dass man jede gegenseitige Unterstützung und jeden Halt gebrauchen könnte. So steht auch Cassie da, die bis auf ihren kleinen Bruder Sammy, Familie und Freunde verloren hat. Also wird sie alles drum geben, um Sammy wiederzufinden. Denn sie wurden getrennt und Cassies letzte Worte bestanden aus dem Versprechen, dass sie nachkommen würde. Doch dieses Unterfangen gestaltet sich seit der letzten Welle schwierig. Als sie auf Evan Walker trifft, muss sie sich entscheiden: soll sie vertrauen oder nicht?  

Meine Meinung  

Der Einstieg gestaltete sich ehrlich gesagt etwas schwierig für mich. Denn Rick Yanceys Schreibstil empfand ich doch als ungewohnt knapp und kühl. Im Gegensatz zu ausschmückenden Beschreibungen benutzt er viele Aufzählungen oder Sätze, wie „Behandschuhte Hand verschluckte rundliche Hand“. Solch eine Ausdrucksweise ist sicherlich nicht für jeden etwas und auch ich musste mich zuerst dran gewöhnen, doch letztendlich hat sich das Dranbleiben gelohnt. Schon allein dadurch bekommt die Geschichte etwas ganz eigenes. 
Auch die Protagonistin Cassie wirkt dadurch nicht wie das liebliche Mädchen von nebenan. Und wie könnte sie das auch sein, wo sie doch in den letzten Monaten so viel erleben und ertragen musste. Zudem vermittelt der Schreibstil diese nüchterne Betrachtungsweise in der sich manchmal schon leichter Sarkasmus vermuten lässt.  
„Bye-bye, New York. Bye, Sydney. Lebt wohl, Kalifornien, Washington, Oregon, Alaska, Bristish Columbia. Mach´s gut, Ostküste. Japan, Hongkonk, London, Rom, Rio. War nett, euch gekannt zu haben. Hoffentlich habt ihr euren Aufenthalt genossen!“, Seite 63.
Wir starten in die Geschichte mit einem anfangs zusammenhanglosen Prolog, der allein schon super spannend ist. Die Geschehnisse in diesem Prolog ereignen 1995 und geben schon einen Einblick, dass irgendetwas sehr Ungewöhnliches vor sich geht. Was das genau ist, klärt sich dann wesentlich später auf. Und ich finde es toll, wenn man im Verlauf einen Zusammenhang zum "Vorwort" herstellen kann. 

Daraufhin erfahren wir von Cassie wie alles begonnen hat, was mit jeder einzelnen Welle auf der Erde passierte und wie es die Menschen und auch sie verändert hat. Das Ganzes setzt sich aus Rückblenden und kurzen Infos zu ihrer aktuellen Lage zusammen. Langsam befindet man sich dann immer öfter in Cassies aktueller Lage und spätestens da gab es für mich kein Halten mehr und jede Lesepause war unerwünscht.
Insgesamt besteht das Buch aus 8 Teilen, die wiederum in Kapitel eingeteilt sind. Hört sich viel an, aber ich habe es nicht so wahrgenommen. Außerdem gibt es mit Teil 2 den ersten Wechsel in der Erzählperspektive und Ereignisse werden auch aus anderen Sichtweisen dargestellt. Da auch einiges passiert, empfand ich die unterschiedlichen Perspektiven durchaus als Bereicherung. 

Woran ihr euch ebenfalls nicht stören solltet, ist der militärische Aspekt. Wesentlicher Bestandteil ist natürlich, dass sich die Verbliebenden wehren wollen. In dem Zusammenhang geht es viel um Waffen, Strategien und das Töten selbst. Nicht jeder ist davon Fan, aber meiner Meinung nach bekommt das Ganze dadurch etwas Realitätsnahes.    

Fazit  
Eine richtig spannende und gut erzählte Geschichte! Es gibt eine Vielzahl von Charakteren, die alle etwas Spezielles beitragen. Gut und Böse sind vertreten, aber auch eine Grauzone, in der sich eben nicht jeder Vorfall und auch nicht jede Person genau einordnen lässt. Und genau das hat diese Spannung zur Folge. Ich bin so gespannt auf Band 2, dass ich noch nicht weiß, ob ich es bis zur deutschen Veröffentlichung aushalte. Außerdem will ich unbedingt auch noch andere Bücher von Rick Yancey lesen.

5 von 5 Sternen

„Die fünfte Welle“ von Rick Yancey
Hardcover 
Goldmann Verlag
Seiten: 480
Preis: 16,99€

Band 3: The Last Star - 26. Mai 2016 auf Englisch

http://www.die5welle.de/

2 Kommentare:

  1. Um das Buch schleiche ich schon so lange herum, ich habe es schon so oft in meinen Warenkorb gelegt, dann aber wieder herausgelöscht, weil ich mir nicht sicher bin, ob es mir gefallen würde oder nicht. In letzter Zeit habe ich aber irgendwie zunehmend positives darüber gelesen und auch deine Rezension trägt irgendwie dazu bei, dass ich es mir so bald wie möglich doch kaufen werde.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mir ging es auch so und dann habe ich es glücklicherweise gewonnen. Aber wenn du dir unsicher bist, hilft dir vielleicht auch die Leseprobe weiter!? Oder du leihst es dir aus der Bibliothek aus.
      Ich hoffe auf jeden Fall, dass es dir gefällt, wenn du es liest!:)

      Löschen

Egal was euch nun nach dem Lesen des Beitrags in den Kopf kommt - schreibt es mir. Ich freue mich riesig über jedes einzelne Kommentar! ♡