Donnerstag, 20. Februar 2014

[Challenge] BuchVerfilmungs-Challenge Nr.6

Endlich kann ich mal wieder ein Buch und die Verfilmung vergleichen. Hat jetzt leider etwas länger gedauert, aber so ist das eben wenn man immer erst das Buch lesen will und man sich vor gewissen Filmen scheut. Aber ich kann euch schon jetzt verraten, dass ich heute mal zu einem ganz anderen Fazit komme als sonst.
   Inhalt:
Nach seiner Entlassung aus dem Knast muss Driss seine Bewerbungsversuche beim Arbeitsamt vorweisen, um Arbeitslosengeld vom Staat zu beziehen. Deshalb bewirbt er sich der Form halber beim querschnittsgelähmten Philippe. Gegen jede Erwartung wird Driss engagiert, weil er anders ist als die restlichen Bewerber und vor allem kein Mitleid gegenüber Philippe hat. Und so beginnt für die beiden ein ganz neues Abenteuer. - Eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit.

   Vergleich:
Das Cover von Buch und Film ist wohl die größte Gemeinsamkeit. Ansonsten könnte man schon fast sagen, dass sie wie Tag und Nacht sind. Das Buch hat bei mir ja sehr mittelmäßig abgeschnitten und ich muss sagen, dass ich danach etwas Angst vor dem Film hatte, auch wenn die Meinungen eigentlich durchweg positiv waren.
Also zuerst einmal war, dass was im Film gezeigt wurde, ein sehr kleiner Teil im Buch. Im Buch erzählt uns Philippe seine ganze Geschichte, beginnend bei seinen Vorfahren, Kindheit, das Kennenlernen seiner Frau und die tragische Geschichte der Beiden und vor allem auch Philippes Unfall und sein Leid, was darauf folgt. Bis dahin werden also fast nur schwere Themen angesprochen, die einem wirklich nahe gehen. Und dann der Lichtblick am Ende des Tunnels: Abdel oder Driss, wie er im Film heißt. Insgesamt ist das Buch also eher bedrückend. Zudem macht es der Schreibstil dem Leser nicht gerade einfacher. Und in seinen besonders schweren Schmerz- bzw. Leidensphasen schreibt Philippe Pozzo di  Borgo so kryptisch, dass man kaum verstehen kann, was er damit eigentlich meint. Unnötigerweise springt er dann auch noch in der Zeit.
Ganz im Gegensatz dazu stimmt der Film einen zwar nachdenklich, bereitet aber auch sehr viel Spaß. Und selbst die ernsteren Themen werden auch mal mit Humor genommen. Ich fand die beiden Hauptdarsteller (und im Prinzip auch den Rest) wirklich gut. Die Gegensätze zwischen Philippes und Driss´s Welt werden toll dargestellt und doch werden sie zu Freunden. Ein paar Kleinigkeiten wurden natürlich auch hier geändert, aber das passte im Film einfach alles gut zusammen und teilweise bin ich sogar dankbar dafür gewesen. Der Film ist dadurch einfach schlüssiger und weniger verwirrend. Schon allein, weil hier chronologisch erzählt wird. Man merkt dem Film auch seinen französischen Charme an, auch wenn ich nicht genau sagen kann, worin der besteht. Vielleicht sind es einfach die Schaupieler oder die Musik.

   Fazit:
Nicht zu glauben, aber: mir hat der Film viel besser gefallen als das Buch! Fairerweise muss man sagen, dass der Film sich natürlich auch den unterhaltsamsten Teil rausgepickt hat. Große Überraschungen gibt auch beim Film nicht, aber das braucht er auch gar nicht. Er vermittelt auch so genug und wirkt dabei sehr authentisch. Absolut sehenswert!
Wenn ihr also nicht gerade Lust auf eine bedrückende Geschichte habt, dann schaut euch besser den Film an.

Infos
Zum Buch:
"Ziemlich beste Freunde" von Philippe Pozzo di Borgo
Hardcover
Hanser Berlin
Seiten: 256
Preis:14,90€

Zum Film:
"Ziemlich beste Freunde"
Erscheinungsjahr, -ort: 2011, Frankreich
FSK: ab 6
Genre: Komödie, Drama
Regie: Eric Toledano und Olivier Nakache
Hauptdarsteller: François Cluzet, Omar Sy, Anne Le Ny, Audrey Fleurot.

2 Kommentare:

  1. Mir hat der Film auch sehr gut gefallen! Wir haben ihn in meiner Französisch-Klasse zur Prüfungsvorbereitung angeschaut und meine Erwartungen gingen gegen minus unendlich ;) Aber woah! So toll, so berührend...
    Das Buch möchte ich auch noch lesen, aber eher auf deutsch, als auf französisch ;)

    Liebe Grüße

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    1. Da habt ihr ja einen richtig coolen Film geguckt. Mein Französisch ist schon so eingerostet...ich glaub ich würde nix mehr verstehen:/ :D
      Also falls du es liest, bin ich gespannt, was du zum Buch sagst! Ich fand es ja leider nicht sehr empfehlenswert:( Ich glaube, da gibt es bessere Bücher, wenn es um die Thematik geht. Der Philipp Pozzo di Borgo scheint mir einfach kein geborener Schriftsteller zu sein, aber vll liegt es auch an der dt. Übersetzung.

      Liebste Grüße zurück:)

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