Freitag, 29. Januar 2016

[Rezension] All die verdammt perfekten Tage


Für alle anderen Schüler ist es ein Tag wie jeder andere, während Violet Markey auf den Glockenturm der Schule steigt und ihr Leben beenden will. Da trifft sie auf Finch, den Freak und Außenseiter der Schule, der auf diesen Turm steigt, um sich lebendig zu fühlen - vielleicht aber auch um zu springen. Sie tun es nicht, doch in diesem Moment knüpfen die beiden ein ganz besonderes Band und lernen aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit und gemeinsamen Leidens ihr Leben neu zu betrachten.  

Meine Meinung  

Die Geschichte beginnt mit dieser doch sehr heiklen Situation und trotzdem ist sie nicht grundlegend düster und deprimierend. Was schon recht wegweisend für das ganze Buch ist.
Das liegt an Finch, der einfach alles ins bizarr-lächerliche zieht und nie um einen Spruch verlegen ist. Dass es dabei manchmal ganz anders in ihm aussieht und er ein sehr sensibler Typ ist, der unheimlich viele Probleme allein schultern muss, sieht kaum jemand. Deshalb ist er in der Schule auch als Freak verschrien und flüchtet sich ständig in andere „Versionen“ seiner selbst: Finch, der Engländer, Finch, der Knallharte, Finch, der Loser.
Violet, gewissermaßen gezwungen durch ein Schulprojekt und aus Neugier, lernt ihn besser kennen und sieht was hinter der Fassade steckt. Doch auch Violet hat ihre Dämonen. Durch einen Autounfall, an dem sie sich die Schuld gibt, starb ihre Zwillingsschwester Eleanor und seitdem zählt sie die Schultage, weil sie weg von dem Ort will, wo sie alles an ihre Schwester erinnert. Ausgerechnet der schräge Finch hilft ihr wieder zurück ins Leben zu finden. Auch Finch scheint es wesentlich besser zu gehen, doch trotzdem merkt man, dass da irgendwas ist, was er vor allen versteckt. Finch Kapitel tragen Namen wie „Ich bin wieder wach. 6. Tag“. Ständig erzählt er vom WACH sein und SCHLAF. Ohne uns Leser, Violet oder sonst einem Menschen zu schildern, was das bedeutet.

Wenn die Geschichte auch sehr herzzerreißend ist, so lohnt es sich Violet& Finch auf dieser Reise zu begleiten. Die Autorin spricht wichtige Themen, wie Verlust, Suizid, Mobbing und psychische Erkrankungen an. Dennoch: lasst euch bitte nicht abschrecken, denn diese Geschichte ist nicht so bedrückend, wie diese Themen vielleicht vermuten lassen! Es ist sogar sehr lebensbejahend und gerade darin liegt für mich die große Leistung der Autorin. Es ist eine authentische Geschichte mit viel Liebe zu ihren Charakteren, weshalb es natürlich auch - das möchte ich hier nicht unter den Tisch kehren - hin und wieder sehr emotional wird.
Ich würde sagen, dass ich das Buch in 3 Etappen gelesen habe, wobei ich vor den letzten beiden schon etwas Mut sammeln musste, um weiterzulesen. Nicht weil es schlecht war, sondern weil es Situationen gab, die mich an eigene Umstände erinnerten und sehr berührt haben. Jennifer Niven hat diese Passagen so gut geschrieben, dass ich mich einfach zurückversetzt fühlte. Aber ich habe mein Vertrauen in die Autorin gesetzt und es nicht bereut. Sehr gut hat mir auch nochmal der Einblick der Autorin gefallen, den sie uns in der Anmerkung& Danksagung auf den letzten Seiten des Buches gewährt.
Mir fällt auf, dass ich mich in dieser Rezension mal wieder sehr allgemein gehalten habe. Der Grund ist, dass ich die Geschichte sehr besonders finde und ihr einfach für euch alle Einzelheiten entdecken solltet;-) Vertraut den unzähligen guten Stimmen zu "All die verdammt perfekten Tagen" und lest es!
Fazit 
Diese Geschichte ist eine emotionale Achterbahnfahrt und ich finde solche Bücher sollte man in der Schule lesen. Denn es macht Spaß, enthält Charaktere, die man gern durch die Buchseiten ziehen würde und umarmen möchte und birgt so viel Lehrreiches, dass sich gut mit anderen diskutieren lässt! Es stimmt nachdenklich und zeigt einmal mehr, wie komplex wir Menschen sind. Dass wir behutsam mit unseren Mitmenschen umgehen sollten und vorschnelle Urteile fatal sein können. 

5 von 5 Sternen

„All die verdammt perfektenTage“ von Jennifer Niven
Klappenbroschur
Limes Verlag
Seiten: 400
Preis: 14,99€

Vielen herzlichen Dank an den Limes Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! Ich möchte diese ganz speziellen Lesestunden nicht missen

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