Frauke Schliekau studiert Literatur- und
Kunstgeschichte und entscheidet sich dazu, ein Jahr ihres Studiums in Venedig
zu verbringen. Ohne Frage ist Venedig ein ganz besonderer Ort, doch was
entdeckt man, wenn man für ein Jahr dort lebt?
Meine Meinung
Es ist das erste Buch, das ich aus der „Ein
Jahr in“ Reihe gelesen habe und ich bin restlos begeistert. Zusammen mit Frauke
erlebt man verschiedenste Facetten des venezianischen Lebens, welches man als
Tourist gar nicht ergründen kann. Von allem etwas, bringt die Autorin einem
u.a. Kultur, Architektur und Geschichte näher. Sie erzählt von den Eigenarten
der Venezianer, ihren unzähligen Festen und anderen Gepflogenheiten.
Ein Kapitel widmet sich immer einem Monat,
wodurch wir die Autorin ein komplett ganzes Jahr begleiten. So bekommen wir
nicht nur die Atmosphäre in Venedig zu den vier Jahreszeiten mit, wir blicken
auch mal hinter die Fassade. Frauke Schliekau erzählt beispielsweise, warum sich
Venezianer vor allem Fremde und Touristen gegenüber so distanziert verhalten.
Denn schnell stellt man fest, dass man nicht gleich ohne weiteres herzlich in
die Mitte der Bewohner aufgenommen wird. In Venedig muss man hartnäckig dranbleiben, denn
man bekommt nicht geschenkt.
Zitat S. 49:
„[…] die Dinge, das hatte ich in diesem März definitiv
gelernt, waren in Venedig niemals einfach, denn Venedig ist eine komplizierte
Stadt. Sie heißt einen nicht mit offenen Armen willkommen, sie gibt sich nicht
einfach hin, sondern will, ähnlich wie eine Diva auch im alltäglichen Leben,
immer wieder aufs Neue erobert werden.“
Wie man schon an diesem Zitat merkt, hat die
Autorin einen wirklichen schönen Schreibstil und die Vergleiche, die sie
anstellt, haben mir wirklich gut gefallen. Generell ihre Art und Weise zu beschreiben, ist wirklich anschaulich. Zudem benutzt sie bei
typisch venezianischen Dingen, die italienischen Wörter, erklärt diese aber im Zusammenhang
ausreichend, so dass man auch ohne Italienisch-Kenntnisse weiß, wovon
gesprochen wird.
Hilfreich ist dieses Buch auch für Studenten,
die darüber nachdenken ein Auslandssemester in Venedig zu verbringen. Denn
letztendlich ist es kein Reiseführer, der alles beschönigt. Die Autorin selbst
ist Venedig zeitweilig überdrüssig und in dieser Phase benennt sie auch mal
ganz eindeutig Schattenseiten der Stadt.
Dennoch ist es natürlich auch sehr gut als
Zusatz geeignet, wenn man mal in Venedig Urlaub machen will. Aufgrund dessen,
dass man auch mal erfährt, wo man als Tourist nicht gerade selten draufzahlt,
was typische Touristenattraktionen sind und was davon abweicht.
Fazit
Ich kann euch dieses Buch der „Ein Jahr
in“-Reihe sehr empfehlen. Für mich war es ein perfektes Buch, um das Fernweh zu
stillen. Darüber hinaus ist es aber auch sehr gut als Urlaubsvorbereitung zu
gebrauchen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Egal was euch nun nach dem Lesen des Beitrags in den Kopf kommt - schreibt es mir. Ich freue mich riesig über jedes einzelne Kommentar! ♡